Sonnenenergie
Mit Hilfe technischer Anlagen kann die Sonnenenergie in Wärme und Strom umgewandelt werden. Durch ständige Weiterentwicklung und sinkende Anschaffungskosten und einem verbesserten Wirkungsgrad, sind diese Anlagen auch für private Haushalte immer attraktiver. Die Sonnenenergie bietet Ihnen die Möglichkeit nicht nur umweltschonenden Strom und Wärme für Ihr Eigenheim zu produzieren, sondern auch wirtschaftlich davon zu profitieren.
Photovoltaik
Funktionsprinzip:
Photovoltaikanlagen wandeln die Lichtenergie in elektrische Energie um. Mithilfe von Siliziumschichten wird aus der Sonneneinstrahlung ein elektrisches Spannungsfeld erzeugt, dass durch einen Wechselrichter in Wechselstrom umgewandelt wird. Die gewonnene Energie kann direkt in das Hausnetz eingespeist werden. Sollte der eigene Bedarf gedeckt sein, gehen Überschüsse, gegen Vergütung, in das öffentliche Netz oder können im hauseigenen Batteriespeicher für den Abend, nutzbar gemacht werden.
Was kann sie leisten? Wirtschaftlich Ja /Nein?
Ein 4 Personen-Haushalt verbraucht jährlich ca. 4500 kWh Strom. Damit sind bei einem Strompreis von 0,30 € pro kWh, Kosten in Höhe von 1350 € jährlich zu erwarten. Um diesen Bedarf durch Sonnenenergie zu decken, wird eine Anlage benötigt, die in der Anschaffung zwischen 8.000-10.000 € kostet. Dabei sollten Sie darauf achten, dass pro hergestellte 1000 kWh, eine Fläche von sechs bis acht Quadratmeter benötigt wird.
Zusätzlich wird ein Speichersystem empfohlen, das den Eigenverbrauch des erzeugten Solarstroms steigert, da die Selbstnutzung, aufgrund der höheren Strompreise aus dem Netz, lukrativer ist. Denn die Stromgestehungskosten liegen bei einer PV-Anlagegröße von 5 kWp bei etwa 15 Cent und 20 Cent pro kWh und sind damit deutlich günstiger als Strom aus dem Netz. Das Speichersystem ermöglicht eine Eigenverbrauchsquote von 62 %. Um wirtschaftlich zu agieren, sollten Sie die Überschüsse für den Betrieb von weiteren technischen Innovationen (Elektroauto, Clevere-Haushaltsgeräte…) nutzen. Für einen Haushalt mit einem Jahresstrombedarf von ca. 3.000 bis 5.000 kWh wird ein System mit einem Speichervolumen von etwa 6,0 kWh empfohlen. Die Anschaffung dieser Batterie kostet Ihnen je nach Qualitätsanspruch zwischen 5000 € und 7000 €.
Insgesamt wird daher für die Installation einer PV-Anlage mit passender Batterie, inklusive Wartungskosten, eine Investitionssumme von ca. 23.000 € benötigt. Jedoch ist es aufgrund der geringen Stromentstehungskosten möglich, die hohen Anschaffungskosten nach ca. 15 Jahren zu amortisieren. Sie erzielen dadurch nicht nur positive Effekte für die Umwelt, sondern können zusätzlich eine Rendite erwirtschaften.
Um jedoch eine individuelle Aussage zur Wirtschaftlichkeit einer PV-Anlage zu treffen, ist aufgrund der komplexen Systeme und der oben erwähnten individuellen Faktoren, das zu Rate ziehen eines erfahrenen Experten erforderlich! Regionale Experten finden Sie in unserem Energiewegweiser.
Batteriespeicher
Eine Solaranlage ist dann am produktivsten, wenn die Bewohner tagsüber das Haus üblicherweise in Richtung Arbeit und Schule verlassen haben. Ohne Speichermöglichkeit wird der selbsterzeugte Strom jedoch ins öffentliche Netz eingespeist und derzeit mit rund 9 Cent pro kWh vergütet. Umso ärgerlicher ist es, wenn dann z.B. nachts wieder Strom für bis zu 30 Cent pro kWh vom Energieversorger zugekauft werden muss. Mit Hilfe eines Batteriespeichers kann die tagsüber erzeugte und nicht genutzte Energie der eigenen Solaranlage aufgefangen und in Zeiten, wenn die Sonne nicht mehr scheint, genutzt werden. Der dadurch steigende Anteil von selbstgenutzten Sonnenstrom hilft nicht nur dabei die regionalen Netze zu entlasten und die Umwelt zu schonen, sondern macht seine Besitzer auch unabhängiger und unempfindlicher gegenüber zukünftigen Strompreissteigerungen.
Beim Kauf eines Speichers sollte Sie darauf achten, dass das Batteriesystem auf den Stromverbrauch sowie der bestehenden PV-Anlage abgestimmt wird, umso eine optimale Auslastung zu ermöglichen.
Solarthermie
Funktionsprinzip:
Das Prinzip ist Vergleichbar mit einem Gartenschlauch im Sommer. Der Schlauch liegt in der prallen Sonne und heizt sich schon nach kurzer Zeit spürbar auf. Solarthermie-Kollektoren nutzen und verbessern genau dieses Prinzip. Durch die schwarze Einfärbung ziehen sie die Sonne stark an. Eine Wärmespeicherflüssigkeit im Kreislauf nimmt die Wärme auf und gibt sie an einen Speicher ab. Solarthermie ermöglicht daher die Umwandlung der Sonnenenergie in nutzbare thermische Energie (Wärme). Die erzeugte Wärme können Sie dann zur Trinkwassererwärmung (Spül-, Dusch- und Badewasser) sowie zur Unterstützung einer Gebäudeheizung nutzen.
Welche Systeme gibt es?
Flachkollektor
In einem Flachdachkollektor wird die Trägerflüssigkeit durch einfallendes Sonnenlicht erwärmt. Hauptbestandteil dieses Systems sind daher Rohre, die von der Sonne bestrahlt werden. Die kalte Wärmeflüssigkeit wird in den Flachdachkollektor gepumpt und durch das Eintreffen der Sonnenstrahlen sukzessive erhitzt.
Röhrenkollektor
Der Röhrenkollektor besitzt ein Vakuumsystem, das die Wärmeverluste deutlich mindert. Aufgrund des höheren Wirkungsgrades kann die benötigte Kollektorfläche auf dem Dach reduziert werden. Im Vergleich zu Flachdachkollektoren ist dieses System daher effizienter und ermöglicht auch bei niedrigen Temperaturen eine Wärmeversorgung. Jedoch ist der Röhrenkollektor in der Anschaffung kostenintensiver.